Eröffnung des Martin Luther Forum Ruhr setzt Zeichen zum Aufbruch

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300 Gäste aus ganz Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus erlebten am Freitagabend in der ehemaligen Markuskirche an der Bülser Straße eine stimmungsvolle Eröffnungsfeier des Martin Luther Forum Ruhr, die auch zum Nachdenken anregte.Landtagspräsidentin Regina van Dinther sprach als Schirmherrin das Geleitwort und betonte, dass Gladbeck stolz sein könne auf das Martin Luther Forum Ruhr – „und stolz auf die Menschen, die sich für die neue Nutzung der 2008 geschlossenen Kirche Markuskirche über Monate hinweg eingesetzt haben.“

Im Ruhrgebiet seien die Nachrichten über Kirchenschließungen mit vielen berechtigten Ängsten verbunden. „So war es auch hier in Gladbeck. Es war zu befürchten, dass eine unersetzbare Lücke für das Miteinander im Osten der Stadt entsteht. Umso glücklicher dürfen wir heute sein, dass es gelungen ist, dieses schöne Gemeindezentrum mit neuem Leben zu füllen“.

Auch Präses Alfred Buß erklärte: „Mit dem Martin Luther Forum Ruhr setzen Sie ein Aufbruchssignal in heutiger Umbruchszeit“. In seinem Festvortrag stellte er die Bedeutung der Bildungsarbeit des Martin Luther Forum Ruhr heraus. Zur Zeit der Reformation seien Luther und seine Kollegen nach dem evangelischen Prinzip vorgegangen, dass jeder Einzelne seinen Gaben gemäß zu fördern ist. „Das Handeln in der Freiheit des Glaubens“, betonte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche von Westfalen, „geschieht aus Dankbarkeit gegen Gottes Gnade. Wer in diesem Sinne handelt, muss sich nicht überfordern: Meine Person steht und fällt nicht mit meiner Leistung.“ Es sei ein Rückfall in die Denkweise vor der Reformation, wenn heute gefordert werde: Leistung muss sich wieder lohnen. Buß: „Diese Parole unterstellt, dass gute Leistungen von Schülerinnen und Schülern nicht bereits ihren Wert in sich haben, sondern noch zusätzlicher Belohnung bedürfen, während Leistungsschwache schon sehen werden, was sie davon haben.“

Schon zum Auftakt hatte Dr. Martin Grimm, Vorsitzender des Beirats des Martin Luther Forum Ruhr erklärt: „Wir suchen den Dialog und möchten mit unserem Programm dazu beitragen, dass die Wurzeln christlicher Kultur lebendig bleiben.“ Diesen Anspruch setzte Peter R. Seeber, Pfarrer i.R., schon im Rahmen der Eröffnungszeremonie in die Tat um. Er schlüpfte in die Rolle Martin Luthers und lieferte den Gästen humorvoll und kenntnisreich Informationen zum Luther Triptychon aus Weimar, das noch bis zum 5. November an der Bülser Straße in Gladbeck zu sehen ist.