Glocke

Glocke aus Harteisenguß

Glocke_webUrsprünglich als Schichtglocke um 1850 beim Bochumer Verein gegossen, sollte sie die Menschen zur Arbeit rufen. Stattdessen läutete sie seit 1854 in der ersten evangelischen Kirche in Dorsten zusammen mit ihrer kleineren Schwesterglocke bis 1890 zum Gottesdienst. 1893 wurde die erste evangelische Kirche in Gladbeck gebaut, eine Notkirche an der Bottroper Straße. Die Dorstener Gemeinde stiftete die beiden nicht länger  benötigten Glocken. 1911 wurde die Christus-Kirche mit eigenem Geläut geweiht. Die beiden alten Glocken wurden eingelagert. Doch nur wenige Jahre später zog eine Glocke 1914 in die St. Stephani-Kirche in Gladbeck-Zweckel, kurz danach folgte die zweite. Bis 1952 waren sie in Betrieb, mit der  Hand geläutet, dann wurden sie ausgemustert. Die große Glocke steht nun hier. Die kleinere Schwester blieb in Zweckel. Glocken aus Harteisen waren die preiswerteste Alternative zu Stahlglocken oder zu den erheblich teureren Bronzeglocken. Ihren alten Verwendungszweck sieht man ihnen an: keinerlei kirchliche Symbole oder Weihesprüche; auch fehlt jede Datierung. Die erheblichen Rostspuren bezeugen die mit etwa 100 Jahren deutlich geringere Lebensdauer im Vergleich zu Bronze oder Stahlglocken.