Christina Rau lieferte Eindrücke aus erster Hand

001_rauMit Christina Rau war am Donnerstag nicht nur die ehemalige First-Lady der Bundesrepublik zu Gast im Martin Luther Forum Ruhr, sondern auch eine Frau, die wie kaum eine zweite für die Verständigung zwischen Deutschland und Israel steht. Sie sprach in einer intimen Diskussionsrunde mit Schülerinnen und Schülern der Gladbecker Gymnasien über die Bewältigung der schwierigen Vergangenheit und warb eindringlich für den Jugendaustausch beider Staaten. „Junge Israelis sind gar nicht so anders als ihr“ erklärte sie den Gladbecker Schülerinnen und Schülern. „Geht doch einfach mal hin und lernt sie kennen.“

Christina Rau selbst kennt das Land aus unzähligen Besuchen. Sie und ihr Mann pflegten wie kaum ein anderes Politikerpaar den Austausch mit Israel – aus dem Land der einstigen Täter mit dem Land der einstigen Opfer. Heute studiert ihre Tochter in Tel Aviv. Auch das beispielgebend. Entsprechend fasziniert zeigten sich die Jugendlichen im Martin Luther Forum Ruhr von der Gesprächsrunde. „Das ist schon etwas Besonderes, solche Informationen aus erster Hand zu erhalten“, war der einhellige Tenor der Schüler. Sie hatten in einem Projekt zu Israel und Palästina Texte und Fragen vorbereitet, um sie mit der ehemaligen First Lady zu besprechen.

Ein Abend für mehr Menschlichkeit

001_drMit der Verleihung der Münze der Menschlichkeit wurde am Mittwoch im Martin Luther Forum Ruhr ein Abend eingeläutet, der so manchem der Besucher in nachhaltiger Erinnerung bleiben dürfte. Dr. Eugen Drewermann war gekommen und stellte tiefgründige Betrachtungen dazu an, was es heißt, einmal richtig zu leben. Mal sehr bewegend, mal durchaus anklagend sprach er von Angst und Vergebung, Macht und Kapital und schließlich von Krieg und Frieden. Wer den streitbaren Theologen kennt, weiß dass er all seine Thesen aus der Bibel heraus begründet. Dieses Mal suchte er seine Bezüge vor allem im Lukas-Evangelium. „Der Evangelist sieht“, so Drewermann, „den Weg Jesu als Vorbild für den Lebensweg aller Christinnen und Christen.“ Und Drewermann ergänzte: „Nicht nur für Christen, sondern auch für Gläubige anderer Religionen.“

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Gesprächskonzert

gilger-webDas Gesprächskonzert am Mittwochabend stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass es junge Erwachsene gibt, die klassische Musik nicht nur lieben, sondern auch spielen und erklären können. Vor knapp 70 Gästen, darunter viele Jugendliche erläuterte der  19-jährige Andreas Gilger, Folkwang Schüler im 2. Semester, warum er diese Musik spielt und warum sie für Jugendliche wichtig ist. Herausgekommen ist dabei eine Mischung aus Konzert und Gespräch: eben ein Gesprächskonzert. Klavierwerke aus vier Jahrhunderten, allesamt kompositorische Höhepunkte ihrer Zeit, standen auf dem Programm: Teile aus den Goldbergvariationen von Johann Sebastian Bach, ein Impromptu von Franz Schubert, die Black-Mass-Sonata von Alexander Skriabin, Teile aus den Vingt regards sur l ´efant Jésus von Olivier Messiaen und weitere Klaviermusik.

Die Reaktion des Publikums auf den ungewöhnlichen Ansatz eines Gesprächkonzertes war einhellig. „Das war nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich.“