Stehende Ovationen für Gabriela Grillo. Sie erhielt am Mittwochabend im Martin Luther Forum Ruhr die Luther-Rose 2010 für gesellschaftliche Verantwortung und Unternehmercourage der Internationalen Martin Luther Stiftung. Die Stiftung ehrte mit der Duisburger Unternehmerin eine Persönlichkeit, die – wie es im Text zur Preisverleihung heißt – „in beispielgebender Weise mit ihrem Leben und beruflichen Wirken die reformatorische Tradition von Freiheit und Verantwortung für das Gemeinwohl eingesetzt“ hat.
Knapp 200 Gäste waren aus allen Teilen Deutschlands angereist, um bei dem Festakt dabei zu sein. Der Preis wird jedes Jahr an Luthers Geburtstag vergeben und wurde in diesem Jahr erstmals ausserhalb Berlins verliehen. In den vergangenen Jahren haben Dr. Heinz Horst Deichmann (2008) sowie Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. h.c. Hans-Peter Keitel (2009) diesen Preis erhalten. Der Preis ist undotiert.
Vor der eigentlichen Preisverleihung hatte die Internationalen Martin Luther Stiftung zur 3. Luther-Konferenz geladen. Sie stand – wie der Festakt selbst – ganz im Zeichen des Themas „Unternehmercourage“. In einer offenen Podiumsrunde diskutierten Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Wilhelm Graf (Universität München), Prof. Dr. Wim Kösters (Universität Bochum), Heike Göbel (FAZ, Frankfurt) und Dr. Michael J. Inacker (Metro AG, Düsseldorf) unter der Moderation von Uwe Schulz (WDR 2, Köln) die Frage was gute Marktteilnehmer im Spannungsfeld zwischen Gewinn und Verantwortung auszeichnet.
Beim Festakt ging dann Philipp Mißfelder, MdB, Mitglied des Präsidiums der CDU sowie Bundesvorsitzender der JungenUnion in seiner Festrede der Frage auf den Grund, wer für die ethischen Fundamente der Wirtschaft sorge. Und als Laudator erinnerte Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Wilhelm Graf von der Ludwig-Maximilians-Universität München an einige bestimmende Elemente des reformatorischen Protestes und an die kulturellen Folgewirkungen der Reformation bevor er abschließend feststellte: „Sie, verehrte Frau Grillo, stehen dafür, dass man religiöser Überzeugungen bedarf, um moralisch sensibel zu bleiben.“ Nicht zuletzt aufgrund dieser Geisteshaltung ging die Luther-Rose 2010 an Gabriela Grillo.
Zur Preisträgerin
Gabriela Grillo studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Theaterwissenschaft in Köln und war von 1976 bis 1982 Mitglied der deutschen Nationalmannschaft im Dressurreiten. Sie war mehrfache deutsche Meisterin, Europameisterin und erhielt 1976 (Mannschafts-) Gold im Dressurreiten bei den Olympischen Spielen in Montreal.
Seit 1993 ist Gabriela Grillo geschäftsführende Gesellschafterin der Wilhelm Grillo Handelsgesellschaft und wurde 2004 Aufsichtsratsvorsitzende der Grillo-Werke AG, deren Aufsichtsratsmitglied sie seit 1995 ist. Im Oktober 2010 wurde sie Kuratoriumsmitglied bei der Stiftung zur Förderung evangelischer Krankenhäuser. Diese Stiftung geht aus dem Verein zur Errichtung des heutigen evangelischen Krankenhauses in Duisburg-Nord hervor, deren Mitbegründer Gabriela Grillos Vater war. Weiterhin ist sie Aufsichtsratsvorsitzende der Bürgerstiftung Duisburg und Präsidiumsmitglied in dem Förderverein Duisburger Universitäts-Gesellschaft e.V.