Ausstellung Leben nach Luther beendet

abschluss-lenalu-08Am Sonntagabend nahm Prof. Dr. Dr. Johannes Schilling, Präsident der Luther Gesellschaft e.V. und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für das Reformationsjubiläum 2017, die Zukunft des evangelischen Pfarrhauses in den Blick. Mit seinem Vortrag setzte er den Schlusspunkt unter die Wanderausstellung „LEBEN NACH LUTHER – Eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses“, die in den vergangenen sechs Wochen mehr als 1000 Besucher in das Martin Luther Forum Ruhr gelockt hatte.

In mehreren Kapiteln hatte die Ausstellung ihr Thema umrissen: Ursprung von Pfarrfamilie und Pfarrhaus im Zusammenhang der Reformation; Amtstrachten und Amtspflichten; Statusfragen der Pfarrfamilie im gesellschaftlichen Gefüge; die geistige und ökonomische Ausstattung des Pfarrhauses; Leistungen in Geistes- und Naturwissenschaften, die es hervorbrachte. Schließlich beleuchtete die Wanderausstellung des Deutschen Historischen Museums das Verhältnis des Pfarrhauses zur Politik im 20. Jahrhundert. Das alles wurde im Martin Luther Forum Ruhr um zahlreiche regionale Bezüge erweitert.

Aus den historischen Bezügen entwickelte Prof. Schilling Perspektiven für das evangelische Pfarrhaus in der Zukunft. Nur in den wenigstens Fällen werde das Pfarrhaus noch Hort der gesellschaftlichen Moral sein können. Auch in einer säkularisierten Welt könne es aber ein Ort zeitgemäßer Intellektualität bleiben, wenn seine Bewohner ihren Beruf als Pfarrer als „vocatio“ und nicht nur als Job verstünden. Basis für einen so verstandenen Pfarrerberuf sei eine fundierte theologische Ausbildung. Sie befähige die Pfarrer das Pfarrhaus auch in Zukunft zu einem vielgestaltigen Ort zu machen, einem Ort, an dem der dreieinige Gott zuhause ist, ansteckt, bewegt und begeistert.

Stefan Zowislo, Leiter der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017″, hatte zuvor in seinem Grußwort das Verdienst des Martin Luther Forum Ruhr gewürdigt. „Mit ihrem Engagement hier im Westen der Republik tragen Sie heute schon dazu bei, dass das Reformationsjubiläum 2017 keine protestantische Nischenparty bleibt. Ihnen gelingt es in vortrefflicher Weise, Menschen zu erreichen, die noch nie oder schon lange nichts mehr von der Reformation gehört haben. Das ist aller Ehren wert.“

Musikalisch begleitet wurde der Abend von Caroline Amft (Violoncello), Anke Mengede (Querflöte) und Sabine Brambring (Klavier), die erstmalig in dieser Zusammensetzung zusammenspielten und als Trio die Wanderausstellung ausklingen ließen. Ein besonderer Dank galt am Schlusstag der Ausstellung auch noch einmal der Kulturstiftung der Sparkasse, der Mercator-Stiftung und der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die als regionale Sponsoren die Wanderausstellung im Martin Luther Forum Ruhr möglich gemacht hatten.