Wieder steht eine Premiere bevor: Pontius Pilatus

Pomtius Pilatus – Probenfoto. Foto: Winfried Fichtner (Foto AG Gladbeck)

Freitag, 24. März, & Sonntag, 26. März 2017 | PONTIUS PILATUS, das von der freien Theatergruppe glassbooth eigens für das Martin Luther Forum Ruhr in Gladbeck inszenierte Stück nach Auszügen des Romans „Der Meister und Margarita“ von Michail Bulgakow, hat am Freitag, 24. März 2017, um 19.30 Uhr Premiere im Martin Luther Forum Ruhr. Eine weitere Vorstellung findet dort statt am Sonntag, 26. März, 18 Uhr. Der Vorverkauf für beide Vorstellungen hat begonnen.

Nach dem großen Erfolg des von der Theatergruppe glassbooth (Leitung: Jens Dornheim) aufgeführten Theaterstücks LUTHER von John Osborne im Jahr 2015 im Martin Luther Forum Ruhr mit zahlreichen bundesweiten Folgeauftritten ist PONTIUS PILATUS das zweite Kooperationsprojekt von glassbooth und Martin Luther Forum Ruhr. Auch PONTIUS PILATUS ist, wie bereits zuvor LUTHER, als ein Projekt mit Profis und Laien konzipiert.

Jens Dornheim, der auch Regie führt, hat die Theateradaption nach Auszügen des Romans „Der Meister und Margarita“ von Michail Bulgakow geschaffen. Basierend auf einer Nebenhandlung des allegorisch-satirischen Romans „Der Meister und Margarita“ (fertiggestellt 1940) des russischen Autors Michail Bulgakow (1891-1940) befasst sich das Stück PONTIUS PILATUS mit den letzten Tagen im Leben Jesu Christi (bei Bulgakow trägt er den hebräischen Namen Jeschua Ha-Nozri). Erzählt wird die Geschichte von Pontius Pilatus vor, während und nach der Kreuzigung Jesu.

Bulgakow erweitert das Gespräch zwischen Pilatus und Christus um weitere Facetten (so taucht bei ihm beispielsweise der Geheimdienstchef Afranius auf, den es in den biblischen Überlieferungen nicht gibt), die er jedoch durchaus plausibel und mit viel Feingefühl eingewebt hat.

Diese Nebenhandlung des Romans „Der Meister und Margarita“ hat die Intensität und das Potenzial für ein eigenes, abendfüllendes Theaterstück.

Karten: VVK 10 / (Freunde & Förderer 8 €),  AK 12 / 10 €. Vorverkauf: Turmladen Martin Luther Forum Ruhr und Humboldt-Buchhandlung Gladbeck, Humboldtstraße 15.

Die Veranstaltung gehört zum Programm des Projektes „Der geteilte Himmel“ von Forum Kreuzeskirche Essen, Martin Luther Forum Ruhr und Ruhr Museum. Das Projekt „Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“ wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Es steht unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages.
PONTIUS PILATUS

nach Michail Bulgakow – eine glassbooth Produktion

Erzähler
Hans-Peter Bause

Pontius Pilatus
Dominik Hertrich

Jeschua Ha-Nozri
Alexander Kupsch

Kaiphas
Frieder Kornfeld

Afranius
Timo Knop

Levi Matthäus
Merlin Dembowski

Judas
Thomas Kinner

Nisa
Julie Dioum

Marcus Rattenschlächter
Finn Brand

Sekretär/Häscher/Pfleger
Michael Skodda

Diener/Pfleger
Klaus Bräuninger

Und als Gäste:

Dismas
Jesse Krauß

Gestas
Alexander Welp

Wa-Rawan
Timo Josefowicz

 

Bühne
Susanne Schaltz
Jens Dornheim

Kostüme
Angela Heid-Schilling

Musik
Danny-Tristan Bombosch

Filmsequenzen
Dirk Gerigk
Stefan Bahl
(BS-Films)

Dramturgische und Künstlerische Beratung
Tanja Brügger

Regieassistenz
Sabrina Wolf
Annika Lohmann

Theaterfassung und Regie
Jens Dornheim

Das freie theater glassbooth

Die freie Theatergruppe glassbooth wurde im November 2003 von Jens Dornheim gegründet. Der für den (deutschen) Betrachter zunächst ungewöhnliche Name geht zurück auf die erste Produktion der Gruppe: DER MANN IM GLASKASTEN („The man in the glass booth“) von Robert Shaw, das im Oktober 2004 als deutsche Uraufführung auf die Bühne gebracht wurde. Seither adaptiert die Gruppe unter der Leitung von Jens Dornheim jedes Jahr neue Stoffe, oft ungewöhnlich oder kontrovers – für Gesprächsstoff sorgt die Theaterformation jedoch immer.

2015 gewann glassbooth den Sonderpreis der Jury bei den Petra Meurer Theatertagen für das erste selbstverfasste Stück der Gruppe, CONTAINER LOVE, das 2014 und 2015 gespielt wurde.

LUTHER, das selten gespielte Stück des Dramatikers John Osborne, wurde eigens für das Martin Luther Forum Gladbeck inszeniert und wurde 2015 zum überragenden Erfolg. 2016 führte glassbooth die schwarze Komödie ZEIT DER KANNIBALEN nach dem gleichnamigen Film (D 2014) in diversen Ruhrgebietsstädten auf.

Die Idee von glassbooth war es von Anfang an, möglichst ungewöhnliche Stoffe auszuwählen, die nicht auf dem Spielplan städtischer oder freier Theater stehen. glassbooth ist ein nachhaltiges Projekt, das die Vielfalt des Kulturangebots im Ruhrgebiet widerspiegelt und eine aktive Teilnahme von Menschen aus der Region ermöglicht. Die Rollen werden je nach Stück mit z.T. ganz neuen Gesichtern besetzt. glassbooth legt seit der ersten Produktion großen Wert auf die Arbeit mit Profis und Laien, aber immer haben die Akteure ihre Wurzeln im Ruhrgebiet. Die Gruppe leistet nachhaltige und breit angelegte Kulturarbeit, indem sie mit jeder Inszenierung von Stadt zu Stadt zieht und sich auch in Ruhrgebietsstädten an der Peripherie ihren Status erkämpft.

Bei den Tourneen bespielt glassbooth sowohl etablierte Theaterhäuser wie das Depot Theater Dortmund oder das Katakomben Theater Essen, aber auch ungewöhnliche Spielorte wie den Malakoffturm Bottrop, das historische Schauburg Kino in Gelsenkirchen oder die Neue Galerie Gladbeck.

Seit 2016 ist glassbooth ein eingetragener gemeinnütziger Verein.

Weitere Infos:
www.glassbooth.de

Jens Dornheim (*1973) ist der künstlerische Leiter und Gründer der Theatergruppe glassbooth. Geboren in Dortmund und aufgewachsen in Gladbeck, studierte er an der Universität Essen Germanistik, Anglistik und Sozialwissenschaften. Seine Magisterarbeit schrieb er über den „mad scientist in der Filmhistorie“. Als leidenschaftlicher Filmenthusiast leitete er dort unter anderem den Filmclub DieMovies, war Mitorganisator und Dozent für das Autonome Kinoseminar und schrieb Filmkritiken für Szene Magazine.

Neben seiner Arbeit für glassbooth hat Jens Dornheim seine Bühnenkompetenz auch auf andere Bereiche ausgeweitet: 2007 entwickelte für den Jugendrat der Stadt Gladbeck ein Unterrichts-Theatermodul. Ab 2008 arbeitet er ebenso als Schauspieler und Theaterpädagoge für die theaterpädagogische Werkstatt (tpw) Osnabrück in Grundschulen von NRW. Das Stück „Mein Körper gehört mir“ thematisiert sexuellen Missbrauch bei Kindern und Jugendlichen.

Seit 2009 ist Jens Dornheim technischer Leiter der Neuen Galerie Gladbeck.

2015 wurde er zum ersten Vorstandsvorsitzenden des Theater im Depot Dortmund gewählt.