Mit der 135. Veranstaltung endet das Programm des Forum Kreuzeskirche Essen, des Martin Luther Forum Ruhr und des Ruhr Museums anlässlich des fünfhundertsten Reformationsjubiläums. Das umfangreiche kulturelle und wissenschaftliche Programm „Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“ umfasste Ausstellungen, Führungen, Workshops sowie Programme für Schulen, Vorträge, Diskussionen und Tagungen, Konzerte, Filme, Theateraufführungen, Exkursionen und liturgische Veranstaltungen, die insgesamt von über 100.000 Menschen besucht wurden. Großer Anziehungspunkt war die gleichnamige Ausstellung im Ruhr Museum auf Zollverein vom 3. April 2017 bis zum 31. Oktober 2017, die 50.000 Besucher in ihren Bann zog. Darunter waren neben dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, und dem Bischof des Ruhrbistums, Dr. Franz-Josef Overbeck, auch der Präsident des Deutschen Bundestags und Schirmherr des Gesamtprojekts, Prof. Dr. Nobert Lammert, der am 28. August 2017 durch die Ausstellung geführt wurde.
Im Ruhr Museum stieß neben den gut besuchten Führungen und dem
umfangreichen Exkursionsprogramm die wissenschaftliche Vortragsreihe auf besonders großes Interesse. Ein „historischer“ Moment ereignete sich bei dem zweitägigen, interreligiösen Fest auf Zollverein, an dem Schülerinnen und Schüler sowie Vertreter der unterschiedlichsten Glaubensgemeinschaften ihre Visionen vom friedlichen Zusammenleben der Religionen präsentierten und feierten. Ein Highlight war auch der Ökumenische Open-Air-Fahrradgottesdienst, der nach einer Sternfahrt durch Essen auf dem Welterbe seinen Abschluss fand.
Martin Luther Forum Ruhr
Neben der Dauerausstellung „Reformation und Ruhrgebiet“ und der
Sonderausstellung „CREDO. 19teiliger Bilderzyklus von Andreas Felger“
veranstaltete das Martin Luther Forum Ruhr Aufführungen, Konzerte und
Talkrunden, mit denen das Forum eine vergleichbar hohe Besucherzahl wie im Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 erreichte. Besondere Highlights waren die ausverkauften Aufführungen des Pop-Oratoriums LUTHER in der Maschinenhalle Zweckel und die ausverkauften Aufführungen von PONTIUS PILATUS im Martin Luther Forum Ruhr sowie das große Abschlusskonzert zur Lutherdekade der Neuen Philharmonie Westfalens. In mehreren Talkrunden wurde interkonfessionell und interreligiös diskutiert, hier ist vor allem der Talk mit Feridun Zaimoglu zu EVANGELIO hervorzuheben.
Das Forum Kreuzeskirche Essen zeigte ab dem 4. März die Ausstellung „The Burning Supper“, dessen Gemälde auch den Mittelpunkt der mehrwöchigen Veranstaltungsreihe „BRENN.Punkt Abendmahl“ bildete. Zeichen setzte der ZDF Fernsehgottesdienst, das interreligiöse Oratorium G.F. Händel „Israel in Egypt – from Slavery to Freedom“, die Orgelimprovisation zum Stummfilm „Nathan der Weise“ und die Tagungen „Reformationen in der Geschichte der Weltreligionen.
Die Protestantische Reformation im Religionsvergleich“ in der Kreuzeskirche und „Luther Reloaded. Brauchen wir eine neue Reformation?“ im Martin Luther Forum Ruhr. Mit der Aufführung der „h-moll Messe“ von J.S. Bach, die in einem zweitägigen Symposium vorbereitet wurde, und dem theologischwissenschaftlich-musikalischem Dialog „CREDO – Glauben wahrnehmen“ wurde das Ökumenische Glaubensbekenntnis in den Blick genommen.
Die Veranstaltungen wurden durch das Förderprogramm Reformationsjubiläum 2017“ von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags sowie vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Das Projekt fand im Rahmen der internationalen Plattform „Refo500“ statt, stand unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen
Bundestags, und wurde von einem hochkarätig besetzten Beirat unter Leitung von Prof. Dr. Lucian Hölscher begleitet.
Prof. Dr. Oliver Scheytt, Vorsitzender Forum Kreuzeskirche Essen:
„Die Kooperative der drei Institutionen Ruhr Museum, Martin Luther Forum Ruhr und Forum Kreuzeskirche Essen hat Angebote zur Auseinandersetzung mit der religiösen Vielfalt hervorgebracht, die in bundesweit einmaliger Weise das Jahr des Reformationsjubiläums durchzogen haben. Denn wir konnten gemeinsam mit zahlreichen Partnern, Akteuren und Formaten das Bekenntnis des christlichen Glaubens in Relation setzen zu dem religiösen Fundament, auch den religiösen Konflikten, die unser heutiges Zusammenleben nicht nur in der Metropole Ruhr prägen.“
Dr. Martin Grimm, Vorsitzender Martin Luther Forum Ruhr:
„Wir haben mit dem Projekt „Der geteilte Himmel“ eine hohe Aufmerksamkeit erreicht, ein hohes Interesse geweckt , die Menschen suchend gemacht und konnten in der Breite unsere Zielgruppen begeistern.“
Prof. Heinrich Theodor Grütter, Direktor Ruhr Museum:
„Das Ruhrgebiet ist eine der interreligiösesten Regionen in Deutschland, wenn nicht in Europa. Die Spaltung der christlichen Kirche, die vor 500 Jahren begann, bildete den Ausgangspunkt für die religiöse Vielfalt der Region. Es entstanden im Laufe der Jahrhunderte fast 250 Glaubensgemeinschaften, die an Rhein und Ruhr im Grunde nach friedfertig miteinander leben und nicht nur eine religiöse, sondern auch kulturelle Bereicherung darstellen. Das Projekt hat versucht, dies zu zeigen und im kollektiven Gedächtnis zu verankern. 100.000 Besucher
sprechen dafür, dass dies auch gelungen ist.“