Auf gute Nachbarschaft: Versöhnung muss kein theoretisches Konstrukt bleiben

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Siegmund Pluznik (li.) und Carlo Lietz. Foto HEIMATSUCHER e.V.

Freitag, 27, Januar 2017, 18.30 Uhr | Versöhnung muss kein theoretisches Konstrukt bleiben: Das beweist die Begegnung eines jüdischen und eines christlichen Zeitzeugen, geschildert in dem eindrucksvollen Kurzfilm „Auf gute Nachbarschaft“ des Zweitzeugenprojektes „Heimatsucher e.V.“. Der Film (mit anschließender Diskussion) wird im Martin Luther Forum Ruhr, Gladbeck, Bülser Straße 38, gezeigt am Freitag, 27. Januar 2017, 18.30 Uhr – dem internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (Gedenktag der Vereinten Nationen) und dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (deutscher Gedenktag).

Das Gespräch mit den Filmemacherinnen Simone Hüttenberend, Sarah Hüttenberend und Eva Goretzky wird Frederic Decker vom Projektteam des Martin Luther Forum Ruhr führen. Musikalische Begleitung: Coline Hardelauf (Gesang) mit Ausschnitten aus ihrem Programm „Lichter der Hoffnung. Menschlichkeit in Zeiten des Holocausts.“; begleitet wird sie von  Pascal Schweren am Klavier. Cay Süberkrüb, Landrat Kreis Recklinghausen, wird ein Grußwort sprechen.

Der Eintritt ist frei – Spenden zugunsten von „Heimatsucher e.V.“ sind erbeten.

Der Film „Auf gute Nachbarschaft“ aus dem Jahr 2015 erzählt von der Begegnung zweier Zeitzeugen des Holocaust – der eine ehemaliger jüdischer Widerständler, der andere desertierter Wehrmachtssoldat. Am Ende ihres Lebens stehen sie sich als Menschen gegenüber – neugierig auf den anderen und mit einer Offenheit, die die Filmemacherinnen beeindruckt hat. Siegmund Plutznik und Carlo Lietz lernten sich in der Budge-Stiftung kennen, einem Seniorenheim in Frankfurt, in dem Juden und Christen gemeinsam ihren Lebensabend verbringen. Bei gemeinsamen Treffen philosophieren sie über das Leben und begeben sich auf die Spuren ihrer Vergangenheit. Dabei entdecken sie vor allem eines: Gemeinsamkeiten. So hart die Fronten damals waren, umso tiefer ist das gegenseitige Verständnis und die Freundschaft, die daraus entsteht.

Das Projekt „HEIMATSUCHER“

HEIMATSUCHER e.V. ist das Zweitzeugenprojekt in der deutschen Erinnerungskultur und Bildungslandschaft: „Wir interviewen Überlebende der Schoah und bereiten ihre Geschichten auf verschiedene Weisen auf. Wir veröffentlichen sie in Magazinen, die käuflich erworben werden können, präsentieren sie in unserer Wanderausstellung, vor allem aber besuchen wir Schulklassen ab der 4. Jahrgangsstufe. Überall tragen wir die Geschichten der Schoah für die Zeitzeug*innen weiter – als Zweitzeug*innen. Denn wie Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel einmal sagte: ‚Wir, die wir zuhören, können zu Zeugen werden.‘ “

Im Martin Luther Forum Ruhr zeigte „Heimatsucher e.V.“ im Jahr 2013 die Ausstellung „Heimatsucher – Schoah-Überlebende in Israel heute“.

Besuchen Sie www.heimatsucher.de

80-geteilter_himmelDie Veranstaltung gehört zum Programm des Projektes „Der geteilte Himmel“ von Forum Kreuzeskirche Essen, Martin Luther Forum Ruhr und Ruhr Museum. Das Projekt „Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“ wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Es steht unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages.