„Mit ihrer markanten Zeltdachkonstruktion auf dem Grundriss eines Pentagons stellt die ehemalige Markuskirche ein zeitlos bleibendes Zeugnis moderner Baukunst des 20. Jahrhunderts dar… Im Sinne einer beispielgebenden kirchennahen Folgenutzung bietet das Gebäudeensemble seit dem 1. August 2008 dem Martin Luther Forum Ruhe einen identitätsstiftenden Ort.“ Diese Zeilen finden sich seit kurzem auf der Denkmalplakette am Eingangsbereich des ehemaligen Gotteshauses in Gladbeck-Ost. Am Tag des Offenen Denkmals wurde die Plakette von Gladbecks stellv. Bürgermeisterin Brigitte Puschadel, Stadtbaurat Carsten Tum und Rudolf Lach vom Luther Forum angebracht. Unter Denkmalschutz steht die ehemalige Markuskirche auf Empfehlung des westfälischen Amtes für Denkmalpflege.
„Das ist noch einmal ein Ausrufezeichen“, sagte Rudolf Lach. Man sei heilfroh, dass es gelungen sei, die Markuskirche zu erhalten. Genau 40 Jahre lang war die Kirche ein Ort einer lebendigen Gemeinde. Im Mai 1968 wurde sie durch den damaligen Pfarrer Kurt Beyer eingeweiht. Zur Grundsteinlegung 1966 lautete das Motto für die gut 4.400 Gemeindeglieder: „Nicht ohne Christus“. Der Name des neuen Gemeindezentrums wurde zum Programm über vier Jahrzehnte: Markus, der den ältesten Bericht vom Leben und Tod Jesus Christus lieferte, fordere mit seiner frohen Botschaft auch die neue Zeit zum Glauben heraus, hieß es im Text der Urkunde, die bis heute im Grundstein erhalten ist. Die Architekten des Gebäudes im Stil einer Zeltkirche waren Albrecht E. Wittig aus Marl und Fred Janowski aus Gelsenkirchen.
Sie hatten auch schon die Thomaskirche in Gelsenkirchen-Erle und die Kreuzkirche in Dorsten-Hervest entworfen. Markuskirche und Gemeindehaus wurden den Straßenverläufen angepasst, 20 Meter hoch ragt bis heute der separat stehende Turm wegweisend in die Höhe. Demografischer Wandel und der damit verbundene Rückgang der Gemeindegliederzahlen führten 2008 zu einer Neuorientierung: exakt 40 Jahre nach der Einweihung wurde der letzte Gottesdienst in der Markuskirche gefeiert und das Gebäude seiner neuen Nutzung zugeführt: das Projekt Martin Luther Forum Ruhr hielt Einzug.