Biographie eines der größten deutschen Wirtschaftslenker ist Thema im Martin Luther Forum Ruhr
Interviews hat Berthold Beitz nur selten gegeben, und wenn, erzählte er nie viel von sich selbst. Erst in jüngster Vergangenheit gab der Patriarch des Krupp-Konzerns Joachim Käppner, einem Redakteur der Süddeutschen Zeitung, Einblick in sein bewegtes Leben, gestattete ihm uneingeschränkten Zugang zum Archiv der Krupp-Stiftung sowie erstmalig zum Privatarchiv der eigenen Familie.
Am Ende der Recherchen stand die spannende Lebensgeschichte eines der über Jahrzehnte wichtigsten Industriellen der Bundesrepublik. Als Buch ist sie seit dem November 2010 im Handel erhältlich.
Am 7. April, 19:00 Uhr zeichnet Joachim Käppner im Gespräch mit dem exzellenten Krupp-Kenner und Essener WAZ Lokalchef, Frank Stenglein, im Martin Luther Forum Ruhr die Biographie des Mannes nach, der Zeitgeschichte geschrieben hat.
Berthold Beitz kam 1953 als Generalbevollmächtigter zu Krupp und machte aus dem Unternehmen, das zum Sinnbild von deutschen Kriegen und Kanonen geworden war, einen zivilen, modernen Konzern. Unbeirrt von Feinden und Ideologien, war Beitz einer der Vorreiter der neuen Ostpolitik und sprach sich schon früh für die Zwangsarbeiter-Entschädigung aus. Erst spät wurde bekannt, dass er 1942 bis 1944 in Polen Hunderten von verfolgten Juden das Leben gerettet hat.
Heute, in einer Zeit, in der Gier und Verantwortungslosigkeit das Vertrauen in die Marktwirtschaft erschüttert haben, sind die Prinzipien aktueller denn je, für die Berthold Beitz ein Leben lang stand und noch immer steht: Ausgleich, soziale Gerechtigkeit und Verantwortung.
Der Eintritt zum Talk ist frei. Um Anmeldung wird bis zum 5. April gebeten unter Tel. 02043 7849712; per E-Mail: info@lutherforum-ruhr.de oder bei unserem Kooperationspartner, der Humboldt-Buchhandlung, die am Gesprächsabend einen Büchertisch aufbaut.
Gerne erinnern wir daran, dass die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, an deren Spitze Berthold Beitz steht, den Aufbau der Ausstellung „Reformation und Ruhrgebiet“ im Martin Luther Forum Ruhr großzügig unterstützt hat. Für die finanzielle Förderung sind wir sehr dankbar.