Am 3. Oktober wurde die Fotoschau Metamorphosen eröffnet. Sie zeigt Bilder verlorener Räume und aufgegebener Kirchen, die der Fotograph Rainer Bergner zu einem künstlerischen Bilderzyklus komponiert hat. Zur Eröffnung würdigte Städtebauminister Harry Kurt Voigtsberger in seinem Grußwort nicht nur die Arbeiten von Rainer Bergner, sondern gratulierte auch der Stadt Gladbeck zu dem tatkräftigen Engagement der vielen Ehrenamtlichen, die den Umbau der Markuskirche zum Martin Luther Forum Ruhr erfolgreich realisiert haben.
Petra Steinhardt, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang, lenkte in ihrer Einführung zur Ausstellung den Blick der rund 100 Gäste gezielt auf die technische Bearbeitung der großformatigen Fotografien. Durch die gekonnte aufwändige Nachbearbeitung am Computer sei es Bergner gelungen, die neuen Nutzungen der Kirchen in ganz außergewöhnlichen Perspektiven zu zeigen. Während dieser „Perspektivwechsel“ den Charakter der Neunutzungen unterstreiche, unterstreiche die Reproduktion auf einfache Papierbahnen ohne vorgesetzes Glas und ohne Rahmen – den ephemeren Charakter der Fotografien. Bergners Fotografien sind daher gewissermaßen Momentaufnahmen aus einem ständigen Wandlungsprozess.
Musikalisch begleitet wurde die Ausstellungseröffnung vom Klarinetten-Duo Katharina Mittag und Jonathan Büker. Mit ihrem gekonnten Spiel entließen sie die Gäste in die intensive Betrachtung der Bilder und die persönliche Begegnung mit dem Künstler im Café am Turm.
Die Ausstellung ist noch bis zum 16. Oktober zu folgenden Zeiten geöffnet:
Di., Do., Fr. und So. 14-17 Uhr
Mi. 17-20 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Ein informatives Faltblatt zur Ausstellung erzählt ausführlich die Geschichte der neuen Nutzung, die jede der 16 Kirchen, die in der Ausstellung gezeigt werden, erfahren hat.
Bis zum 30.9. waren die Bilder im FFFZ Kulturforum der EVANGELISCHEN KIRCHE IM RHEINLAND zu sehen. Der dortige Kurator, Jürgen Jaissle schreibt zu den Fotografien:
„Obwohl Einzelfälle, waren aufgegebene Kirchen nach ihrer Umwidmung schon immer Zeugnis eines Kulturwandels mit schmerzlichem Abschied, aber auch Hoffnung auf die Zeitlosigkeit sakraler Architektur und Spiritualität ehemaliger Gotteshäuser: Eine Zwischenbilanz zu einem kirchlichen und gesellschaftlichen Wandel und zur Kontroverse über Umnutzungen von Sakralbauten. Bergner will nicht den Prozess dokumentieren, sondern Beispiele einer Assimilation aufzeigen.“