Wie steht es um die Möglichkeit religiöser Reform in den großen Religionen unserer Gegenwart? – Dies war die Leitfrage einer Tagung im Martin Luther Forum Ruhr in Gladbeck, die das KWI am 19.-20. Oktober in Kooperation mit dem Martin Luther Forum Ruhr, dem Forum Kreuzeskirche Essen, dem Muslimischen Forum Deutschlands sowie der Evangelischen Akademie im Rheinland (Link) veranstaltet hat (Tagungsprogramm). Das Thema war also keine weitere historische Auseinandersetzung mit Luther oder mit der von ihm angestoßenen Reformation, vielmehr galt es, Luther in unsere Gegenwart hinein zu übersetzen und Antworten auf die Frage nach Chancen und Grenzen religiöser Reform(ation) in unserer eigenen Gegenwart zu finden.
Diesem Ziel waren sowohl die Vorträge Jörn Rüsens und Friedrich Wilhelm Grafs als auch die Sektionen zur protestantischen Kirche, zur römisch-katholischen Kirche, zum Judentum, zum Islam sowie zu den asiatischen Religionen wie dem Hinduismus, Buddhismus und Jainismus, aber auch dem Zoroastrismus und dem Parsismus gewidmet. Die Frage nach der Erneuerung von Religion war insofern an alle großen Religionen unserer Gegenwart adressiert, so dass sich das gegenwartsorientierte Interesse der Tagung mit einem interreligiösen bzw. religionsvergleichenden Motiv verband: Wie stellt sich derzeit in den großen Religionen unserer Zeit die religionspolitische Frage nach der Reformbedürftigkeit und Reformfähigkeit von Religion? Welche konkreten Herausforderungen existieren dabei, wer sind die einschlägigen Akteure und worin bestehen die wesentlichen Programmatiken?
Auf diese Fragen wurden im Verlauf der Tagung ebenso interessante wie vielfältige Antworten gegeben und da die Beiträge der Tagung audiotechnisch aufgezeichnet worden sind, werden die Debatten in naher Zukunft auch auf der Website des KWI abrufbar sein.